BOSTON Marathon 2011
Im Nordosten der USA wird seit 1897 jährlich der Boston- Marathon, ein zu den fünf „World Marathon Majors“ zählender Wettkampf, veranstaltet. Er ist somit der älteste Marathon der Welt und auch einer der prestigeträchtigsten und findet immer am dritten Montag im April am Patriot`s Day statt.
Ab dem Flughafen München erreicht man nach ca. 8 Stunden Flug die Hauptstadt Massachusetts – Boston. Die Zeitverschiebung beträgt -6 Stunden, was nicht unbedingt einen Jetlag auslöst.
Wegen der extrem steigenden Anmeldezahlen wurden vor ein paar Jahren Qualifikationszeiten für die LäuferInnen eingeführt. Für Männer M40 beträgt sie zum Beispiel 3:20 h und muss bei speziellen Marathons mit „Boston Qualifikation“ oder bei einem der „Majors“ innerhalb der letzten zwei Jahre erreicht werden. Eine andere Möglichkeit, um auch ohne erreichte Qualifikationszeit am Boston Marathon teilnehmen zu können, sind spezielle Reisebüros mit einem kleinen Kartenkontingent – man startet dann allerdings ganz hinten. Mehr wie 27.000 Starter werden nicht mehr zugelassen und erstaunlicherweise sind 47% der Startenden laufbegeisterte Frauen.
Am gesamten Marathonwochenende findet die weltgrößte Marathon- Expo statt, eine Sportmesse mit allem was das Läuferherz höherschlagen lässt, oft zu tollen Schnäppchen- Preisen.
Ein Highlight des Boston Marathons ist die Pasta-Party am Vorabend, an der auch mitreisende Nichtläufer gegen Bezahlung teilnehmen können. Die riesige Stadthalle von Boston bietet den nötigen Platz, der Ablauf funktioniert trotz der Menschenmassen ausgezeichnet.
Ein persönlicher Tipp: Mit der U-Bahn zum „Boston College“ fahren und bei einem gemütlichen Spaziergang den Streckenabschnitt bei km 33 – den „Heartbreak Hill“ – vorher besichtigen.
Am „großen Tag“ ab 6 Uhr in der Früh werden tausende Wettkämpfer mit den typischen gelben Schulbussen zum Start gebracht. Die Mitnahme warmer Wegwerfbekleidung ist empfehlenswert, da es noch frostige Temperaturen hat und die Wartezeit 3 Stunden beträgt.
Der Marathon beginnt weit außerhalb, in der Kleinstadt Hopkinton, 25 Meilen (40 km) östlich von Boston Stadt, führt über eine sehr hügelige Strecke hinein nach Boston und endet beim höchsten Gebäude der Stadt, dem 241 m hohen John Hancock Tower.
Die Startaufstellung erfolgt je nach gemeldeter Qualifikationszeit in drei Waves zu je 9 Corrals á 1.000 Läufer. Ich schaffte das Limit beim London Marathon 2010 und durfte wegen der Qualifikationszeit von 2:59 im zweiten Corral der ersten Welle starten. Die Startaufstellung wird ganz genau von Ordnungshütern überprüft. Dadurch löst sich nach dem Start die ersten 10 Kilometer das Läuferfeld kaum auf, da alle die gleichen Kilometerzeiten laufen können.
Anfangs ist die Strecke eher unspektakulär, jedoch durchquert man sehr schöne Landschaften Neuenglands. Zwischen km 26 und km 33 geht es immer häufiger Auf und Ab bis zum sogenannten „Heartbreak Hill“, dem meiner Meinung nach schwierigsten Abschnitt der Strecke. Wenn man sich seine Kräfte gut eingeteilt hat kann man von hier oben noch einiges an Zeit bis ins Ziel gutmachen.
Die zahlreichen begeisterten, nahezu fanatisch wirkenden Zuseher entlang der gesamten Strecke, schaffen eine unvergessliche Rennatmosphäre. Die gesamte Organisation kann als hervorragend beurteilt werden.
Der Boston – Marathon war für mich ein wunderbares Erlebnis! Trotz hartnäckiger Erkältung konnte ich das Ziel in 3:31 erreichen.
Für die Reisplanung empfehle ich „Runners unlimited“ unter www.runners-unlimited.com.
Kerschat Michael
